Lot Nr. 231


Stephan Kessler


(Donauwörth 1622–1700 Brixen) Eine palastartige Loggia mit einer eleganten Gesellschaft, Öl auf Leinwand, 70 x 95 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler, Diözesanmuseum Brixen, und Herrn Drs. Jan Kosten vom RKD, Den Haag, für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes. Dieses Gemälde stellt eine der besterhaltenen Arbeiten des Tiroler Barockmalers Stephan Kessler dar. Kessler ist der wohl bedeutendste Tiroler Künstler dieser Epoche. Die Architektur der Palastloggia taucht in Kesslers Arbeiten häufig auf (vgl. die “Abreise des Verlorenen Sohnes”, Palais Trapp, Innsbruck, mit identischen Säulen und kassettierten Postamenten). Sie ist von zeitgenössischen Malern wie Dirk van Delen oder den Steenwijck ebenso wie von den Architekturphantasien von Vredeman de Vries beeinflusst. Charakteristisch ist hier die gezapfte Kassettendecke, die Kessler häufig verwendete. Auch die an geläufige Darstellungen des Jerusalemer Tempelberges erinnernde Stadtkulisse des Hintergrundes findet sich oft in seinen Werken. Wir danken Herrn Drs. Kosten für den Hinweis, dass Kupferstiche Abraham Bosses als Vorlage für die eleganten und höfisch gekleideten Figuren dienten. Diese Vorlagen verwendete Kessler häufig, so etwa in der Serie des Verlorenen Sohnes im Innsbrucker Palais Trapp (s. Kat. “Stephan Kessler, Ein Tiroler Maler der Rubenszeit”, Brixen 2005, S. 152–156, Kat. Nr. 25–28). Das für Kessler eher kleinere Format und die feine Ausführung lassen auf einen bedeutenden Auftraggeber aus dem Tiroler Adel schliessen. Stephan Kessler lebte ab 1643 in Brixen. 1644 erhielt er dort das Bürgerrecht, wobei ihm vorgeschlagen wurde, statt der üblichen Taxe eine Tafel für das Rathaus zu malen. Kessler hatte bald nach seiner Ankunft in Brixen eine Malerwerkstatt begründet und diese mit großem unternehmerischen Geschick geführt. Schon nach kurzer Zeit erhielt er viele Aufträge aus Kreisen der Kirche und des Adels. In späteren Jahren arbeiteten drei seiner Söhne in seiner Werkstatt mit. Am 31. August 1700 starb Stephan Kessler, “der freyen Khunst Mahler”. Was, wie an unserem Gemälde, an den profanen Werken Stephan Kesslers fesselt, sind, so eine Rezension zur Brixener Ausstellung von 2005, die üppigen Dekorationen, die prunkvollen Kostüme, die hinreissenden Momentaufnahmen.., die hingebungsvollen Musikanten, die ausgelassenen, wirbelnden, erotisch anmutenden Tanzszenen und die wollüstigen ‘leichten Mädchen’...”.

Experte: Dr. Alexander Strasoldo Dr. Alexander Strasoldo
+43 1 515 60 403

old.masters@dorotheum.com

21.04.2010 - 18:00

Erzielter Preis: **
EUR 12.500,-
Schätzwert:
EUR 10.000,- bis EUR 12.000,-

Stephan Kessler


(Donauwörth 1622–1700 Brixen) Eine palastartige Loggia mit einer eleganten Gesellschaft, Öl auf Leinwand, 70 x 95 cm, gerahmt

Wir danken Herrn Dr. Johann Kronbichler, Diözesanmuseum Brixen, und Herrn Drs. Jan Kosten vom RKD, Den Haag, für ihre freundliche Unterstützung bei der Katalogisierung dieses Bildes. Dieses Gemälde stellt eine der besterhaltenen Arbeiten des Tiroler Barockmalers Stephan Kessler dar. Kessler ist der wohl bedeutendste Tiroler Künstler dieser Epoche. Die Architektur der Palastloggia taucht in Kesslers Arbeiten häufig auf (vgl. die “Abreise des Verlorenen Sohnes”, Palais Trapp, Innsbruck, mit identischen Säulen und kassettierten Postamenten). Sie ist von zeitgenössischen Malern wie Dirk van Delen oder den Steenwijck ebenso wie von den Architekturphantasien von Vredeman de Vries beeinflusst. Charakteristisch ist hier die gezapfte Kassettendecke, die Kessler häufig verwendete. Auch die an geläufige Darstellungen des Jerusalemer Tempelberges erinnernde Stadtkulisse des Hintergrundes findet sich oft in seinen Werken. Wir danken Herrn Drs. Kosten für den Hinweis, dass Kupferstiche Abraham Bosses als Vorlage für die eleganten und höfisch gekleideten Figuren dienten. Diese Vorlagen verwendete Kessler häufig, so etwa in der Serie des Verlorenen Sohnes im Innsbrucker Palais Trapp (s. Kat. “Stephan Kessler, Ein Tiroler Maler der Rubenszeit”, Brixen 2005, S. 152–156, Kat. Nr. 25–28). Das für Kessler eher kleinere Format und die feine Ausführung lassen auf einen bedeutenden Auftraggeber aus dem Tiroler Adel schliessen. Stephan Kessler lebte ab 1643 in Brixen. 1644 erhielt er dort das Bürgerrecht, wobei ihm vorgeschlagen wurde, statt der üblichen Taxe eine Tafel für das Rathaus zu malen. Kessler hatte bald nach seiner Ankunft in Brixen eine Malerwerkstatt begründet und diese mit großem unternehmerischen Geschick geführt. Schon nach kurzer Zeit erhielt er viele Aufträge aus Kreisen der Kirche und des Adels. In späteren Jahren arbeiteten drei seiner Söhne in seiner Werkstatt mit. Am 31. August 1700 starb Stephan Kessler, “der freyen Khunst Mahler”. Was, wie an unserem Gemälde, an den profanen Werken Stephan Kesslers fesselt, sind, so eine Rezension zur Brixener Ausstellung von 2005, die üppigen Dekorationen, die prunkvollen Kostüme, die hinreissenden Momentaufnahmen.., die hingebungsvollen Musikanten, die ausgelassenen, wirbelnden, erotisch anmutenden Tanzszenen und die wollüstigen ‘leichten Mädchen’...”.

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Käufer Hotline Mo.-Fr.: 10.00 - 17.00
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Auktion: Alte Meister
Auktionstyp: Saalauktion
Datum: 21.04.2010 - 18:00
Auktionsort: Wien | Palais Dorotheum
Besichtigung: 10.04. - 21.04.2010


** Kaufpreis inkl. Käufergebühr und Mehrwertsteuer

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